Giraffen sind meine absoluten Lieblingstiere und auf welcher Dienstreise hat man sonst schon die Gelegenheit unter anderem seine Lieblingstiere in freier Wildbahn zu sehen? Außerdem sind Pressereisen ein wunderschöner Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch. Für mich ging es dieses Mal auf Pressereise in das Land der Weite – Namibia!

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Keine Zeitverschiebung = kein Jetlag

Ein Direktflug von Frankfurt nach Windhoek dauert knappe elf Stunden und nur im Winter gibt es eine Stunde Zeitverschiebung zur deutschen Zeit, sonst gibt es keine Zeitunterschiede zwischen Namibia und Deutschland.

Sobald wir den Parkplatz des Flughafens Hosea Kutako International Airport bei Windhoek verlassen, bekommen wir einen ersten Eindruck von der Weite des Landes. Die Straße führt einfach nur geradeaus und verläuft sich am Horizont. Die anfänglich geteerten Straßen wechseln auf der Fahrt gen Süden schon bald in Schotterpisten und auch das Landschaftsbild verändert sich langsam. Üppiges Grün, felsiges Rot-Braun und nahezu weißer Sand, die Farben und Landschaften in Namibia sind vielfältig, immer aber bleibt ein Gefühl von eindrucksvoller Weite. Auf einer Fläche, die rund zweieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, leben unter 2,5 Millionen Einwohner. Millionenstädte sucht man in Namibia vergebens, dafür gibt es abwechslungsreiche Landschaften und unzählige Wildtiere.

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Unsere Route führt uns zuerst in die Namib. Ein Besuch in der Region Deadvlei steht für viele Besucher Namibias auf der Bucket List und nur wer einmal oben auf der Düne Big Daddy gestanden hat, kann nachfühlen wie unbeschreiblich schön es ist auf diesen großen Sandberg zu steigen und die steile Düne hinunter zu laufen, um anschließend über den weißen Lehmboden mit den vertrockneten Akazienbäumen zu gehen.

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Sundowner und Fingerfood  

Aus der Namib fahren wir weiter nach Swakopmund. Ein kleines Städtchen, das bekannt ist für seine bunten Häuser und einen Sundowner in der Tiger Reef Bar. Mit Hafeni‘s Cultural Tour können Besucher in das Leben im Township Mondesa eintauchen. Heinrich Hafeni selbst ist dort aufgewachsen und betreibt außerdem ein Restaurant, in dem die Gäste Mopane-Würmer, Spinat und andere einheimische Gerichte probieren können. Dass wir den traditionellen Gerichten mit Messer und Gabeln zu Leibe rücken ist für Heinrich Hafeni, der uns persönlich durch das Township und ins Restaurant begleitet, ziemlich unterhaltsam. Er nimmt dann doch lieber die Finger zum Essen.

Am nächsten Tag geht es hinaus aufs Meer. Völliges Kontrastprogramm nach den sandigen Weiten der Namib. Mit einem Katamaran starteten wir im Hafen von Walvis Bay, um Robben, Pelikane und mit etwas Glück auch Delfine, Wale oder Mondfische zu beobachten.

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Von der Küste mit einer leichten Brise der typischen Seeluft fahren wir in das heiße und trockene Damaraland. Die Damara sind eine der Volksgruppen in Namibia, deren Hauptsiedlungsgebiet im Damaraland liegt. Es liegt in der Nähe von Twyfelfontein auch das Damara Living Museum. Das ist ein Nachbau einer typischen Damara-Siedlung, in der Besucher die ursprüngliche Kultur erleben können. Für die Volksgruppe ist das Living Museum eine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und gleichzeitig das Wissen ihrer Kultur und die Rituale zu bewahren.

Der Name Twyfelfontein bedeutet übersetzt zweifelhafte Quelle und geht auf das unbeständige Wasservorkommen an diesem Ort zurück. Zahlreiche Gravuren in den Felsen zeugen davon, dass die Region seit vielen Jahrhunderten besiedelt ist. Neben Tierbildern von Giraffen und Antilopen finden sich auch Zeichnungen von Tier- und Menschenspuren sowie Kreise, die auf das Vorhandensein von Quellen hinweisen können.

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Auf der Suche nach Löwen und Giraffen

Ein schöner Abschluss der Reise ist die Pirschfahrt im Etosha-Nationalpark. Pünktlich zum Sonnenaufgang öffnet der Park seine Tore und wir machen uns auf die Suche nach Löwen, Giraffen und Co. Auf der Suche nach den Tieren hofft man auch immer ein bisschen auf den einen perfekten Schnappschuss. Als unser Guide den Wagen beschleunigt und etwas von „Lions“ murmelt, sind wir plötzlich hellwach und tatsächlich dauert es nicht lang und wir sehen die großen Raubkatzen im Gras liegen. Ein wirklich einmaliges Erlebnis, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben.

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Springböcke, Schabrackenschakale, Trappen und Oryxantilopen laufen uns noch über den Weg, bevor wir endlich eine Gruppe Giraffen erspähen, die in einiger Entfernung die zarten Triebe der dornigen Sträucher verspeist. Auf der anderen Straßenseite nähert sich eine weitere Giraffe. Mit langen Schritten kommt sie direkt auf uns zu, bevor sie sich doch entscheidet, in sicherer Entfernung zu uns die Straße zu überqueren und zwischendurch noch ein paar Schlucke Wasser aus der Pfütze zu trinken.

Für mich der perfekte Abschluss der Reise und was soll ich sagen, ich war bestimmt nicht das letzte Mal in Namibia!