- Aktuelles: Jidai Matsuri in Kyoto
- Kurios: „Little Kyotos“ in Japan
- Minamiza Theater in Kyoto – große Neueröffnung im November
Aktuelles: Jidai Matsuri in Kyoto
Die westjapanische Stadt Kyoto feiert jedes Jahr im Herbst das Jidai Matsuri, das „Festival der Zeitalter“. Dieses fällt traditionell auf den 22. Oktober, den Gründungstag Kyotos im Jahre 795, und gilt als eines der drei großen Feste der Stadt.
Kernstück der Feierlichkeiten ist eine große Parade, die über fünf Kilometer durch die Innenstadt Kyotos, vom Kaiserpalast zum Heian-Schrein, zieht. Die rund 2000 Teilnehmer des Umzugs treten unterschiedlich kostümiert auf und geben in einer zweistündigen Prozession einen Überblick über die verschiedenen Epochen und die wichtigsten Persönlichkeiten aus den 1100 Hauptstadtjahren Kyotos. Zu Beginn wird die Entwicklung Kyotos während der Meiji-Restauration (1886) näher vorgestellt, dann geht es in umgekehrter Reihenfolge weiter; den Abschluss bildet die Heian-Ära (794-1185). Die Spitze der Parade bilden verschiedene Ehrenkommissare, die das Matsuri in Kutschen im Stile der 1850er Jahre anführen.
Das Fest wird durch den Heian-jingu ausgerichtet, einen Shinto-Schrein aus dem Jahr 1895. Im selben Jahr fand auch das Jidai Matsuri erstmals statt. 2018 ist es übrigens 150 Jahre her, dass der Regierungssitz Japans von Kyoto nach Tokyo (ehemals Edo) verlegt wurde.
Schaulustige können das Spektakel ab dem Mittag entweder vom Straßenrand aus mitverfolgen oder buchen einen Sitzplatz am Kaiserpalast, am Heian-Schrein oder am Rathaus. Tickets sind ab sofort online ab 2050 Yen (rund 15,60 Euro) erhältlich.
Den kompletten Veranstaltungskalender Kyotos finden Sie hier:
https://kyoto.travel/de/planyourvisit/events
Kurios: „Little Kyotos“ in Japan
Kyoto gilt als Wiege der japanischen Kultur und war über eintausend Jahre das politische und wirtschaftliche Zentrum Japans. Das Stadtbild der ehemaligen Kaiserstadt ist geprägt von eleganten Einkaufsstraßen, historischen Vierteln und wird von Besuchern weltweit geschätzt für sein mondänes, aber auch traditionelles Flair.
Dem Charme Kyotos war man auch bereits vor einigen Jahrhunderten in Japan selbst erlegen: Nach dem Ende der Muromachi-Ära, die bis 1573 andauerte, veranlassten verschiedene japanische Fürsten Stadtplanungsprojekte im ganzen Land, mit dem Ziel, das „Kyoto-Gefühl“ auch außerhalb Kansais zu vermitteln. So entstanden nach und nach „Little Kyotos“ in ganz Japan, die von Tohuko im Osten Honshus bis nach Chiran im Südwesten Kyushus reichen.
Das „Kyoto des Nordens“ ist die Küstenstadt Kanazawa, die vor allem für ihren Wandelgarten Kenrokuen berühmt ist, aber auch ein historisches Teehausviertel besitzt. In Yamaguchi, westlich von Hiroshima, kann man die fünfstöckige Pagode des Ruriko-ji Tempels besuchen, die eine Ähnlichkeit zur berühmten To-ji-Pagode Kyotos aufweist und zu einer der drei schönsten in ganz Japan zählt.
1985 wurde die All Japan Kyoto Association gegründet mit dem Ziel der gemeinsamen Vermarktung des kulturellen Reichtums von Kyoto und seinen Schwesternstädten. Mittlerweile sind 45 Städte und Gemeinden in Japan registriert, die einen Kyoto-Bezug aufweisen: dieser muss entweder (stadt-) landschaftlich, historisch oder wirtschaftlich bedeutsam sein.
Weitere Informationen und eine Übersicht aller Städte und Gemeinden unter: http://shokyoto.jp/
Minamiza Theater Kyoto – große Neueröffnung im November
Kyoto ist die Geburtsstätte verschiedener alter Traditionen in Japan: hier wurde einst die japanische Kunst des Blumenarrangements (Ikebana) erfunden und auch das klassische japanische Theater. Neben No, gehört auch Kabuki zu den traditionellen darstellenden Künsten im Land der aufgehenden Sonne.
Das Kyotoer Kabuki-Theater Minamiza stammt aus dem Jahr 1610 und ist eines der ältesten Theater des Landes. Der Überlieferung nach fand bereits sieben Jahre zuvor die erste weltweite Kabuki-Darstellung durch die weibliche Künstlerin Izumo no Okuni in Kyoto statt. Kurz darauf begann der Bau von sieben Theatern in Shijo-kawara, eines davon sollte das Minamiza sein.
Das mehr als 400 Jahre alte Theater ist das bedeutendste seiner Art in Japan und auch über die Landesgrenzen hinweg berühmt für seine Kabuki-Vorführungen. Im historischen Gebäude finden mehr als 1.000 Personen Platz, seit 2016 ist das Theater aufgrund umfassender Renovierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für den 1. November 2018 geplant. Zum Neustart wird eine Kaomise-Vorführung stattfinden, eine Art feierliche Eröffnungsshow zum Beginn einer Kabuki-Saison. Diese zählt unter Kennern zum Höhepunkt eines jeden Theaterjahres, denn hier tritt das gesamte Ensemble einer Spielstätte für die bevorstehende Spielzeit auf. Für 2018 sind zwei Vorführungen täglich geplant: eine Matinee um 10:30 Uhr und eine Abendvorführung ab 16:30 Uhr.
Traditionell treten beim Kabuki nur Männer auf, die auch in die Rollen der Frauen schlüpfen. Um eine Kabuki-Show zu erleben, muss man nicht zwingend Japanisch beherrschen, denn die Darbietungen leben von ihrer faszinierenden Mischung aus Musik und Performance. Diejenigen, die dennoch einen Audioguide wünschen, können eine englischsprachige Version im Theater mieten.
Das Minamiza liegt im Stadtteil Higashiyama, einem der beliebtesten Viertel Kyotos, in dem sich auch der Kiyomizu-dera Tempel und der Yasaka-Schrein befinden. Seit 1996 zählt das Theater zum materiellen Weltkulturerbe, Kabuki selbst ist seit 2005 auf der Liste der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe gelistet.
Tickets sind ab dem 15. Oktober und ab rund 46 Euro erhältlich.
Weitere Informationen unter:
https://www.kabukiweb.net/theatres/minamiza/performance/november_1.html
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