VisitKyoto – Newsletter Oktober 2018
- Ausgezeichnet: Kyoto zur zweitbeliebtesten Großstadt der Welt gekürt
- Vorzüglich: Einblicke in die Küche Kyotos
- Hoch hinaus: Die schönsten Aussichtspunkte in Kyoto
Ausgezeichnet: Kyoto zur zweitbeliebtesten Großstadt der Welt gekürt
Im Oktober 2018 ist die westjapanische Stadt Kyoto zur zweitschönsten Großstadt der Welt gewählt worden. Die Abstimmung erfolgte unter den Lesern des US-Reisemagazins Condé Nast Traveler im Rahmen der diesjährigen „Readers‘ Choice Awards“. Bei der Wahl der beliebtesten Städte außerhalb der USA wurden insgesamt mehr als 420.000 Stimmen vergeben.
Kyoto gehört zu den populärsten Reisezielen im Land der aufgehenden Sonne. Besucher finden in der alten Kaiserstadt mehr als 2.000 Tempel und Schreine, eine abwechslungsreiche Küche, lebendige historische Viertel und prachtvolle Gärten. 2016 verzeichnete die Stadt 3,185 Millionen Gäste, davon 76.018 aus Deutschland – Kyotos drittgrößtem europäischen Quellmarkt nach Großbritannien und Frankreich.
Neben Kyoto, wurden auch Tokyo (Platz 1) und Osaka (Platz 12) unter die TOP 20 gewählt. Japan konnte sich in diesem Jahr als einziges Land mit drei Städten in der Kategorie „Best Big Cities“ behaupten. Alle ausgezeichneten Destinationen sind online abrufbar und erscheinen auch in der November-Ausgabe des Magazins.
Vorzüglich: Einblicke in die Küche Kyotos
Kyoto blickt auf über 1200 Jahre Hauptstadtgeschichte zurück und war einst auch die Küche des kaiserlichen Hofs. Hochrangige Adlige erbten über die Jahrhunderte zahlreiche raffinierte Kochkünste, darunter auch das elegante Kyo-kaiseki-ryori, das vegetarische Shojin-ryori oder das Soulfood Obanzai.
Bis heute ist Kyoto die Heimat der traditionellen Küche Japans und beherbergt viele Spezialitäten-Restaurants, darunter auch über 100 Sternerestaurants. Dank der Bemühungen von Köchen aus Kyoto wurde Washoku (wörtliche Übersetzung „Essen aus Japan“) von der UNESCO 2013 als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Dieses zeichnet sich durch die Verwendung von saisonalen und naturbelassenen Zutaten aus, eine schonende Art der Zubereitung sowie eine spezielle Form des Anrichtens und auch Verzehrens. Wir stellen zwei lokale Gerichte aus Kyoto vor.
Kaiseki ist das japanische Äquivalent der Haute Cuisine und wird von vielen als das Gericht benannt, das man in Japan einmal probiert haben sollte. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Menü mit bis zu neun kleinen Gerichten, in dem sich die drei Ideale der japanischen Küche wiederfinden: guter Geschmack, elegante Präsentation und erlesenes Geschirr. Die Kaiseki-Küche gilt als eine der gesündesten der Welt und besitzt eine über 1000 Jahre alte Tradition, deren Ursprung eine religiöse und rein vegetarische Angelegenheit war: Um die Konzentration während der Meditationsphasen zu verbessern, nahmen die buddhistischen Mönche Japans nur Kleinstmengen an Nahrung zu sich und unterdrückten ein mögliches Hungergefühl mit heißen Steinen (seki), die sie sich anschließend auf den Bauch (kai) legten. Mittlerweile finden sich jedoch auch Fisch- und Meeresfrüchte in den modernen Menüvarianten.
Für ein authentisches Kaiseki werden ausschließlich frische Produkte der Saison verwendet, deren Zubereitung darauf abzielt, den ursprünglichen Geschmack der einzelnen Komponenten zu verstärken. Die Gerichte werden nur leicht gewürzt und und in hochwertigen Lackschälchen präsentiert. Je nach Jahreszeit variieren Geschirr und Zutaten. Das Menü umfasst je nach Umfang die folgenden Gerichte: ein Appetithäppchen (Sakizuke) zu Beginn des Dinners, Gemüse mit Fisch, Fleisch oder Tofu (Takiawase), saisonales Sashimi (Mukozuke), eine Suppe mit Deckel (Futamono), ein gegrilltes (Fisch-) Gericht (Yakimono), weißen Reis (Gohan), eingelegtes Gemüse (Ko no mono) und eine Miso- oder Gemüsesuppe (Tome-wan). Die letzten drei Gerichte werden oft gemeinsam gereicht und läuten das Ende eines Kaiseki-Menüs ein. Zum Abschluss winkt ein leichtes Dessert (Mizumono), das zum Beispiel aus Früchten der Saison besteht.
Berühmt für Kyoto ist das imperiale Kyo-kaiseki-ryori, eine kalt servierte Variante des Kaiseki, die einst zum eher bitter schmeckenden japanischen Grüntee gereicht wurde. Ein vereinfachtes Menü ist ab 6000 Yen (rund 47 Euro) erhältlich, die komplette Variante zwischen 15.000 (117 Euro) und 50.000 Yen (390 Euro). Ein Kaiseki wird üblicherweise in einem Privatzimmer eines gehobenen japanischen Restaurants serviert, aber auch in vielen Ryokan (traditionellen japanischen Herbergen).
Auch die Herkunft des Kyotoer Shojin-ryori liegt im Buddhismus begründet. Die streng vegetarische, teils sogar vegane Küche stammt aus dem sechsten Jahrhundert und wurde gemeinsam mit der Glaubensrichtung des Buddhismus in Japan eingeführt. Shojin ist ein buddhistischer Begriff, der sich auf Askese im Streben nach Erleuchtung bezieht, und ryori bedeutet „Kochen“. Mit dem Aufkommen des Zen-Buddhismus im 13. Jahrhundert, verbreitete sich auch der Brauch, Shojin-ryori zu kochen, was ebenfalls zum langen Siegeszug des Tofu und anderer aus Sojabohnen gewonnener Lebensmittel in Japan beitrug.
Die Küche basiert auf dem Grundprinzip des Buddhismus, „kein Leben zu nehmen“. Entsprechend wird komplett auf Fleisch, Fisch, aber auch auf Zwiebeln und Knoblauch, dessen Verzehr ebenfalls einer „Tötung“ gleichkäme, verzichtet. Hauptzutat des Shojin-ryori ist saisonales Gemüse, das im Einklang mit der Natur je nach Jahreszeit zubereitet wird. So sind die Gerichte im Frühjahr geprägt durch frische Sprossen und Keimlinge, im Sommer durch grüne saftige Blätter, im Herbst durch Steinobst und Nüsse und im Winter durch Wurzelgemüse. Zu typischen Shojin-Ryori-Gerichten zählen unter anderem Tempura-Gemüse, Lotuswurzeln, Ginkgo, aber auch Tofu, Reis und Suppen auf Dashi-Bouillon-Basis.
Um Shojin-Ryori einmal selbst zu probieren, besucht man am besten einen der vielen Zen-Tempel in Kyoto: Direkt am Daitoku-Tempel liegt in einer kleinen Gasse das Ikkyu, ein traditionelles Shojin-Ryori-Restaurant und mit 500 Jahren das älteste seiner Art in Kyoto. Wohingegen viele andere Shojin-Ryori-Restaurants für Gäste nur zum Mittag öffnen, kann man hier auch zum Abendessen bleiben. Das Lokal ist besonders berühmt für seine Yuba-Gerichte. Adresse: 20 Murasakino Shimomonzencho, Kita-ku, Kyoto, Gerichte zwischen 4000 Yen (30 Euro) und 14.000 Yen (110 Euro).
Guten Appetit– Itadakimasu!
Hoch hinaus: Die schönsten Aussichtspunkte in Kyoto
In der Millionenmetropole Kyoto gibt es eine Menge zu entdecken: Auf einer Fläche von rund 830 Quadratkilometern warten nicht weniger als 2.000 Tempel und Schreine, 15 UNESCO Welterbestätten, unzählige Spitzen-Restaurants und hübsche japanische Gärten darauf, erkundet zu werden. Für einen guten ersten Überblick können Besucher Kyotos einen der städtischen Aussichtspunkte aufsuchen. Wir stellen drei Ideen für ein „Kyoto von oben“ vor:
Am Nordende des Kyotoer Hauptbahnhofs treffen Besucher auf den 131 Meter hohen Kyoto Tower, eines der wenigen hohen Gebäude der Stadt. Obwohl in den letzten Jahrzehnten ein gewisser Bauboom in Kyoto herrschte, wird das historische Stadtbild durch verschiedene Bauvorschriften geschützt, welche weitestgehend von der Errichtung von Wolkenkratzern und höheren Gebäuden absehen.
Der Turm befindet sich auf dem Dach eines Einkaufszentrums, mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Hotels sowie einem öffentlichen Bad im Keller des Gebäudes. Auf 100 Metern Höhe lässt sich eine Aussichtsplattform besuchen, die einen 360-Grad-Blick auf die Stadt bietet und von der man bei gutem Wetter sogar bis zum 50 Kilometer entfernten Osaka blicken kann.
Der Turm wurde 1964 fertiggestellt und wurde vor über 50 Jahren als Symbol für ein modernes, weltoffenes Kyoto (und auch Japan) errichtet. Im selben Jahr trug Tokyo erstmalig die Olympischen Sommerspiele aus und auch die erste Schnellzug-Verbindung zwischen Kyoto und der Hauptstadt, die Shinkansen Takaido Line, wurde eingeweiht.
Öffnungszeiten des Kyoto Tower sind täglich, zwischen 9 und 21 Uhr, Tickets für Erwachsene sind ab 700 Yen (5,50 Euro) erhältlich.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt zweifelsohne der Goldene Pavillon. In Kyoto gibt es allerdings ein nicht minder lohnenswertes „silbernes Pendant“, den Ginkaku-ji im Nordosten der Stadt. Ein Besuch Tempels lässt sich auch gut mit einer Wanderung zum nahe gelegenen Berg Daimonji-san verbinden. Von der Spitze genießen Reisende herrliche Aussichten auf das ganze Tal von Kyoto inmitten grüner Natur.
Daimonji-san erreicht man nach einer circa einstündigen Wanderung. Die Route verläuft auf einem gut ausgeschilderten baumgesäumten Pfad und eignet sich für die gesamte Familie. Am Ende des Weges finden Besucher eine Treppe für die letzten Meter des Aufstiegs. Auf halber Distanz befindet sich auch ein Tempel, der dem buddhistischen Mönch Kukai – dem „Meister der Gesetze“ – gewidmet ist, dem Gründer der esoterischen Schule Shingon.
Jedes Jahr am 16. August findet das Gozan no Okuribi Festival statt. Die Entzündung von fünf großen Funkenfeuern auf verschiedenen Bergen, eines davon auf dem Daimonji-san, bildet den Höhepunkt des japanischen O-bon-Festes, das den verstorbenen Ahnen gedenkt. Auf dem Daimonji entflammt nach Sonnenuntergang für 30 Minuten das Schriftzeichen „Dai“, das groß bedeutet. Besucher können das Spektakel am besten in der Innenstadt Kyotos mitverfolgen, auch bestimmte Hotels bieten zu dieser Zeit Aussichtspunkte an.
Eine der neuesten Aussichtsplattformen Kyotos ist die 2015 fertiggestellte Shoren-in-Shogunzuka Seiryuden im südlichen Higashiyama. Von der Holzplattform aus genießt man einen atemberaubenden Blick über das gesamte Becken von Kyoto, die Kitayama-Berge und Arashiyama, den Westen der Stadt. Die Plattform gehört zum Shoren-in Temple, einem buddhistischen Tempel aus dem 13. Jahrhundert, der am Fuße des Berges zu finden ist. Um hinzugelangen, geht man am besten zu Fuß. Der drei Kilometer lange Wanderweg beginnt am Chion-In Tempel, für den Aufstieg benötigt man circa 90 Minuten.
Unweit der Aussichtsplattform liegen eine kleine buddhistische Gebetshalle und ein kleiner Garten. Wer noch etwas weiter gehen möchte, besucht die Metallaussichtsplattform, die einen noch besseren Blick auf Yamashina im Osten bietet.
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