Kamo River, Kyoto
Berlin / Kyoto, 5. Juni 2019 – Wenn die Zikaden die Abende besingen und die Hortensien erblühen, ist Sommer in Kyoto. Diese können in Kansai und Westjapan allerdings sehr heiß werden. Kein Grund, sich deshalb im klimatisierten Inneren eines Hotels zu verstecken: Denn die Sommermonate in Kyoto locken mit üppigen grünen Landschaften, Sommerblumenpfaden, stimmungsvollen Festivals und einer sommerlich leichten Küche. Das Beste daran: die meisten Sehenswürdigkeiten sind dann fast menschenleer. Hier sind unsere Kyoto-Tipps für den Sommer 2019!
Sommerküche in Kyoto
Gut essen gehen in Kyoto ist einfach: Als ehemalige Küche des kaiserlichen Hofs ist über die Jahrhunderte eine Vielzahl an raffinierten Kochkünsten in Kyoto entstanden, die Besucher auch heute noch in ihrer traditionellen Form erleben können. Diese reichen vom vegetarischen Shojin-ryori, über Obanzai bis zum eleganten Kaiseki.
Ab Ende Mai öffnen die Yuka-Restaurants der winzigen Ponto-chō Gasse ihre Holzterrassen für Besucher. Sie ragen hoch über dem Flussufer des Kamogawa auf Holzstelzen und sorgen so für eine kühle Brise im Sommer – der perfekte Ort, um die lauen Nächte bei hervorragendem Essen oder einem Drink mit Blick auf den Fluss ausklingen lassen. Auf die Jahreszeiten abgestimmt, ist besonders ein Kaseiki-Mahl im Sommer ein wahrer Hochgenuss. Serviert in Glasgeschirr, manchmal auch auf Eis, sind die Sommervarianten der Kaiseki-Küche leicht, kühlend und selbstverständlich saisonal! Hiyashi Chuka, ein kalter japanischer Nudelsalat, steht ausschließlich in den Sommermonaten auf den Speisekarten. Der erfrischende Sommersalat wird mit Ramen-Nudeln, Mungobohnenkeimlingen, Eierkuchenstreifen und auch Schinken serviert. Für noch mehr Abkühlung bestellt man Sobanudeln auf Eis.
Schlürfen beim Essen gehört in Japan übrigens zum guten Ton und ist auch in Kyoto Pflicht! Ein passender Begleiter ist ein Sake (Nihonshu) aus Kyoto, den man in den wärmeren Monate auch kalt serviert. Ittadakimasu!
Sommer Festivals in Kyoto
Sommerzeit ist Festivalzeit! Im ganzen Monat Juli findet in Kyoto das Gion Matsuri statt, das größte und wohl schönste Fest der Stadt und auch eines der beliebtesten in ganz Japan. Mitte des neunten Jahrhunderts durch den japanischen Kaiserhof ins Leben gerufen, dienten die Feierlichkeiten ursprünglich als Reinigungsritual sowie der Abwehr von bösen Geistern und Krankheiten. Mittlerweile ist das Fest ein Symbol für den großen Kulturreichtum der japanischen Metropole und lockt jährlich mehr als eine Million Besucher. Insgesamt finden während des Gion Matsuri rund 30 verschiedene Veranstaltungen statt. Alljährlicher Höhepunkt sind die vom Yasaka Schrein veranstalteten beiden großen Paraden, die Yamahoko Junko, die mit 30 bunten Festwagen am 17. und 24. Juli durch die Innenstadt ziehen. Tickets sind ab 4.000 Yen (rund 32 Euro) erhältlich.
Wenn ein Mensch stirbt, bedeutet dies in Japan, dass seine Seele erneuert wird. Dies ist der Grundgedanke des O-bon (Das Allerseelenfest), das etwas später im Jahr, vom 13. bis 15. August, gefeiert wird. Zum ehrenvollen Gedenken an die Toten besuchen die Japaner dann ihre Heimat, schmücken die Gräber ihrer Angehörigen und entzünden Laternen. Während des O-bon finden überall im Land verschiedene kleine Volksfeste statt und die Städte sind geprägt von unbeschwerter Stimmung, Straßentänzern und Einheimischen in traditionellen Sommerkimono (Yukata).
In Kyoto findet direkt im Anschluss am 16. August das Gozan no Okuribi Festival statt. Die Entzündung von fünf großen Funkenfeuern auf verschiedenen Bergen im Norden, Osten und Westen Kyotos bildet den Abschluss und Höhepunkt des O-bon-Festes. Nach Sonnenuntergang, ab circa 20 Uhr, entflammt das erste Schriftzeichen „Dai“ (Chinesisch für „groß“) auf dem Berg Daimonji. Im Abstand von jeweils 15 Minuten folgen dann gegen den Uhrzeigersinn die anderen Berge, 20:30 Uhr sind alle Funkenfeuer für kurze Zeit gleichzeitig zu sehen.
Besucher können das Spektakel am besten in der Innenstadt Kyotos mitverfolgen, ein guter Ausgangspunkt ist die Sanjo Station, nahe Imadegawa Straße.
Tour de Natur: Ausflüge ins Grüne
Strände gibt es in Kyoto zwar nicht, aber Erholung im Sommer finden Besucher vor allem auch im grünen Umland der Stadt. Arashiyama-Sagano gilt dabei als Lieblingsausflugsziel der Bewohner und das zu Recht: Das westlich gelegene Naherholungsgebiet besticht durch schattige Wälder, interessante Tempel und eindrucksvolle Flusslandschaften. Für einen ersten Überblick kann man sich einer Fahrt mit dem Sagano Romantic Train anschließen. Die Route der Schmalspurbahn aus dem 19. Jahrhundert verläuft zwischen Saga-Arashiyama und Kameoka. Highlight ist der Streckenabschnitt entlang der Schlucht des Hozugawa Flusses, der beste Ausblicke auf Wälder und Berge garantiert.
Am Ende des Bambuswalds Sagano liegt Okochi Sanso. Der hübsche Garten wird gern übersehen und gilt noch als kleiner Geheimtipp für Arashiyama und Kyoto. Einst als privater Rückzugsort durch den Schauspieler Ōkōchi Denjirō erbaut, ist die Grünanlage am Fuße des Mount Ogura mittlerweile auch der Öffentlichkeit zugänglich. Okochi Sanso umfasst neben verschiedenen Gärten im japanischen Stil auch eine traditionelle Villa sowie eine Teestube. Vom oberen Teil des Gartens aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Im Eintrittspreis von 1.000 Yen (circa 8,50 Euro) enthalten ist auch ein Matcha-Tee inklusive japanischem Gebäck. Öffnungszeiten täglich 9 bis 17 Uhr.
Mit Beginn der japanischen Regenzeit Anfang Juni beginnt auch die Zeit der Hortensienblüte. Die üppig blühende Pflanze ziert dann viele Wegesränder, Gärten und Parks in ganz Kyoto. Ein besonderer Ort im Frühsommer für alle Blumenliebhaber ist der Fujinomori Jinja Schrein im Südosten der Stadt. Hier sind auf 5.000 Quadratmetern Fläche 3.500 Hortensien zu finden, was dem Schrein auch den Beinamen Ajisai no Miya (Hortensien Palast) eingebracht hat. Anfang Juni richtet der Schrein einen Monat lang ein spezielles Hortensien-Fest aus, am 15. Juli werden den Göttern Opfergaben dargebracht in Form von Blumen und traditioneller Hofmusik. Aufgrund ihrer Veränderung im Farbverlauf steht die Hortensie in der japanischen Kultur als ein Symbol für stetigen Wandel und Vergänglichkeit.
Fischen mit Kormoranen
Ukai ist eine alte Form des Fischens, die mit Kormoranen ausgeübt und seit mehr als 1.000 Jahren in Arashiyama praktiziert wird. Am Abend brechen die Fischer mit ihren Booten auf und lassen ihre Helfer, ein Duzend Kormorane, zu Wasser. Die trainierten Vögel dienen dabei als lebende Angel: Gefangene Fische werden nur teilweise verschluckt und anschließend zurück zum Boot gebracht. Fackeln beleuchten die Boote, die auch die neugierige Beute anlocken. Im Sommer präsentieren die Fischer diese traditionelle Fangmethode der Öffentlichkeit in Kyoto zwischen Juli und August, ab circa 19 Uhr.
Weitere Ideen für einen Sommerspaziergang durch Kyoto unter:
https://kyoto.travel/de/planyourvisit/seasonalcourse/12
Pressekontakt:
KPRN network GmbH
Hauptstadtbüro Berlin
Paula Schmidt
Anna-Louisa-Karsch Straße 9
D-10178 Berlin
Tel.: +49 (30) – 240 477 18 10
Fax: +49 (30) – 240 477 18 19
E-Mail: schmidt.paula@kprn.de
www.kprn.de