In Kyoto können Besucher eine besondere Art des Reisens erfahren: auf Soundtrack-Tour zur „Seele“ der alten Kaiserstadt. Eine mehrteilige Audio-Pilgerfahrt führt zu den schönsten Tempeln und Schreinen Kyotos und ist gleichzeitig eine spirituelle Reise zu uns selbst. Ein wahrhaft entschleunigendes Reiseerlebnis.

Berlin / Kyoto, den 15. September 2020 – Kyoto besitzt mehr als 2.000 Tempel und Schreine. Diese schier endlose Auswahl kann vor allem Erstbesucher schnell überwältigen. Eine Verbindung zwischen klassischer Stadtbesichtigung und meditativer Reise machen so genannte Sound Trips möglich, die seit 2020 in Kyoto angeboten werden. Durch die Einbindung von Naturgeräuschen, Gesängen und Musik lassen sich Kyotos Tempel und Schreine nicht nur aus neuen Perspektiven, sondern vor allem auch bewusster und entschleunigt erleben.

Bisher sind die Sound Trips an drei Orten in Kyoto verfügbar: im Sanzen-in Tempel, im Mibu-dera Tempel und im Kifune Schrein. Vor Ort nimmt man auf einem speziellen Holzpodest Platz. An eine Informationstafel sind Kopfhörer angeschlossen, die Aktivierung des spirituellen Soundtracks erfolgt per Knopfdruck. Die Klangboxen sind so aufgestellt, dass der Blick der Benutzer auf eine bestimmte Perspektive des Tempels oder Schreins gelenkt wird, die die Wahrnehmung des Ortes und die Meditation zur Musik bestmöglich unterstützt. Die Nutzungsgebühr beträgt 300 japanische Yen (circa 2,50 Euro), in Form einer Spende an die Mönche. Informationstafeln geben Auskunft über geschichtliche Hintergründe der Sehenswürdigkeiten und auch zur Entstehung des „Kyoto“-Soundtracks.

Sanzen-in Tempel: Mönchsgesänge zwischen Moosgärten und Nationalschätzen

Der Sanzen-in Tempel liegt in Ohara, am nordöstlichen Rand Kyotos, und ist ein wahrer Wandertempel. Seit seiner Gründung im Jahr 860 wurde er mehrmals verlegt, unter anderem nach Sakamoto am Fuße des Berges Hiei-zan und in den Kyotoer Bezirk Murasakin. Während der Meiji-Ära (1868-1912) fand er seinen heutigen, finalen Standort in Ohara. Bekannt ist der Sanzen-in Tempel für seinen schönen Moosgarten und eine Dreiergruppe von japanischen Amida-Buddhafiguren, die als Nationalheiligtum gelten.

Ein Sound Trip durch den Sanzen-in Tempel in Ohara lässt Reisende auch in den Genuss eines einzigartigen Klangerlebnisses kommen: des Tendai Shomyo. Dem buddhistischen Mönchsgesang aus Ohara wird nachgesagt, dass dieser in Verbindung mit Musik zur Verbreitung der Lehren Buddhas unter einem Großteil der Bevölkerung Japans beigetragen haben soll. Der Soundtrack des Sanzen-In Tempels verbindet den feierlichen Gesang des Shomyo mit Naturklängen aus Ohara, wie beispielweise Vogellauten oder dem Plätschern eines Flusses und den Geräuschen des Otonashi-no-Taki, einem vielbesungenen Wasserfall Oharas.
Öffnungszeiten: täglich zwischen 9 und 17 Uhr, Dezember bis Februar zwischen 9 und 16:30 Uhr. Sonderöffnungszeiten greifen zur Herbstlaubfärbung im November. Tickets für Erwachsene kosten 700 Yen (circa 5,50 Euro). Weitere Informationen: http://www.sanzenin.or.jp/en/.

Mibu-dera Tempel: Ruhestätte für Patrioten und eintausend Buddhas

Der Mibu-dera Tempel in Kyoto stammt aus dem Jahr 991 und wurde durch den Mönch Kaiken zu Ehren seiner verstorbenen Mutter errichtet, der den Schrein der Kinderschutzgöttin, Jizo-Bosatsu, widmete. Genutzt als Militärposten gegen Ende der Edo-Epoche im späteren 19. Jahrhundert, ist der Tempel auch ein Friedhof japanischer Kriegsgefallener – hier liegen die Gräber vieler herrenloser Samurai, die ebenfalls besucht werden können. Der Tempel besitzt eine Stupa, die eine sehenswerte Sammlung von eintausend Buddhas aus der Muromachi-Ära (1336-1573) umfasst.

Untersucht man den Namen des Mibu-dera Tempels näher, so stellt man fest, dass dieser auf den japanischen Schriftzeichen für „Wasser“ und „Geboren“ basiert. Das Tempelareal war einst ein Feuchtgebiet, das landwirtschaftlich genutzt wurde und für den Anbau von Kyoto-Mibuna (japanisches Blattgemüse) bekannt war. Der hier zu hörende Tempel-Soundtrack bezieht verschiedene Wasserquellen aus der Umgebung in seine

musikalische Interpretation mit ein: so wird der Klang des Orchesters mit Geräuschen eines Teichs nahe des Friedhofs untermalt, mit Tönen sprudelnder Quellen, herabfallenden Regens oder durch Wasser, dass auf Jizo- Buddha-Statuen gegossen wird. Die Klangbox im Mibu-dera Tempel steht in der Halle direkt vor dem Dreigestirn der hiesigen Amida-Buddhas.

Öffnungszeiten: täglich zwischen 8:30 und 16:30 Uhr, der Eintritt auf das Gelände ist frei, ein Ticket für den Besuch des Friedhofs kostet 100 Yen (75 Cent), für die Ausstellungshalle 200 Yen (circa 1,50 Euro). Weitere Informationen: http://www.mibudera.com/eng/

Kifune Schrein: von gelben Booten und Drachenhöhlen

Mit einem geschätzten Alter von mehr als 1.600 Jahren ist der Kifune-jinja älter als Kyoto selbst. Der kleine Schrein liegt in den Bergen nordöstlich der Stadt und ist vor allem ein beliebtes Sommerausflugsziel der Einheimischen, die der Hitze der Großstadt entfliehen. Fotografen aus aller Welt schätzen den Schrein auch wegen seines hübschen von roten Holzlaternen gesäumten Steinpfades, der an zwei Seiten hinauf zum Heiligtum führt. Der Shinto-Schrein ist dem Wassergott Takao-Kami-no-Kami geweiht, der der Legende nach einst in einem gelben Boot nach Kifune kam und als drachenähnliche Gestalt verehrt wird. Auch heute noch reisen Sakebrauer und Landwirte aus ganz Japan hierher, um für Erfolg bei der Ernte und im Geschäft zu beten. Auch dieser Sound Trip steht in Zeichen des Wassers und nutzt die Klänge des umliegenden Flusses Kibune, aber auch das Rauschen der Wälder vor Mount Kibune-Yama. Ergänzt wird der Soundtrack durch Chugaeri, Geräusche die aus der „göttlichen Drachenhöhle“ des Kifune-jina stammen sollen.

Öffnungszeiten: von Mai bis November und vom 1. bis 3. Januar täglich zwischen 6 und 20 Uhr, von Dezember bis April von 6 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: https://prev.kyoto.travel/de/shrine_temple/141.

Die Kyoto Sound Trips entstanden in Zusammenarbeit mit verschiedenen japanischen Musikschaffenden. So war unter anderem Klangschöpfer Yoshi Horikawa beteiligt, der den Mönchsgesang des Sanzen-in Tempel neu interpretierte. Für den Mibu-dera Tempel engagierte man die in Berlin wohnhafte Künstlerin Kyoka, die sich zeitgenössischer elektronischer Musik widmet. Die Musik des Kifune Schreins entstand in Kooperation mit der Gruppe KOM_I (Wednesday Campanella) & Oorutaichi.

Über Kyoto:

Die Stadt Kyoto liegt im Westen der japanischen Insel Honshu im Ballungsgebiet Kansai und ist mit rund anderthalb Millionen Einwohnern eine der zwölf größten Städte Japans. Die einstige Kaiserstadt war von 794 bis 1868 offizielle Hauptstadt Japans und gilt als Wiege der Kultur im Land der aufgehenden Sonne. Heute finden Reisende in Kyoto und Umgebung mehr als 2.000 Tempel und Schreine, lebendige historische Viertel, prachtvolle japanische Gärten und eine abwechslungsreiche, traditionelle Küche. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählen unter anderem der Kaiserpalast, Kinkaku-ji („der goldene Tempel“), der Fushimi-Inari Schrein und der Bambuswald Sagano in Arashiyama. Insgesamt besitzt die japanische Stadt 15 UNESCO Welterbestätten, zwei weitere befinden sich im Umland Kyotos.

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